Nachdem ich erst mal ausgiebig den Mond im 14" Dobson mit Binoansatz bespechtelt und auch einen Abstecher zu Mars und Saturn hinter mir hatte, habe ich als nächstes ein paar Galaxien in Leo angeschaut, der gerade günstig zwischen halbem Mond und Münchner Lichtglocke stand. Beim Leo-Triplett waren die beiden hellen Galaxien sogar mit ein paar Details zu sehen und auch die schwache NGC 3628 ging noch gut. Auch das Leo-Quartett war im 14"Dobson ohne Probleme zu sehen. Da habe ich mir gedacht: wer sagt eigentlich, dass man einen Messiermarathon nur bei Neumond machen kann? Eine Beobachtungsliste hatte ich mir vor ein paar Wochen erst auf das Netbook gelegt. Also ging's los!
Innerhalb von ca. 2 1/2 Stunden habe ich 42 Objekte angefahren und davon auch 39 beobachten können. Nicht gesehen habe ich nur M78, M76 und M1 wobei ich mich insbesondere bei letzterem schon etwas gewundert habe, dass da mit Schmalbandfilter nichts ging. Er war allerdings auch nur knapp 30° vom Mond entfernt.
Insgesamt war es natürlich schon etwas schwieriger als bei ähnlichen früheren Aktionen von mir, die "ohne Mond" stattgefunden haben. Insbesondere die offenen Sternhaufen wie M 46/47 oder M 35-38, die man sonst einfach mit dem Fernglas abfahren kann, mussten mit viel Zielwasser und dem Dobson aufgesucht werden. Aber wie gesagt: die Ausbeute war durchaus sehr gut.
Abgegrast habe so den Bereich vom späten Herbsthimmel (M31 ging gerade noch zwischen den Bäumen mit dem Fernglas) über die Wintersternbilder, UMa und CVn bis zu den Frühlingsobjekten in Leo und Com, d.h. die letzten drei Objekte waren M64 (mit "Augenring") und die beiden Kugelsternhaufen M53 + M3 (sehr schön mit Bino-Ansatz).
Als nächstes wäre dann der Virgohaufen drangewesen, aber dafür war es mir dann leider schon zu spät. Vom Wetter her hätte man aber noch gut weitermachen können und der zunehmende Halbmond hätte sich dann auch irgendwann verabschiedet.
Zurück zum einleitenden Satz ***und was sonst so geht*** - auch bei Halbmond geht durchaus einiges!
Gruß,
Martin